Weihnachten 2019
Liebe Freunde und Spender, ...
nachdem wir kurz vor Weihnachten wieder wohlbehalten von unserem einwöchigen Weihnachtspäckchenmarathon in Rumänien zurückgekehrt sind, gilt es nun Danke zu sagen, allen die uns unterstützten mit Päckchen, Geld und Gedanken.
Wir hatten dieses Jahr zwar "nur" 1833 Pakete, 900 weniger als im vergangenen Jahr, diese waren dafür aber meist schön schwer und mit Lebensmitteln randvoll. Nach einer aufwendigen Verpackungszeremonie in Holzkisten und auf Paletten, sagte uns unser Hausspediteur 2 Tage vor der Beladung des Lkw mit ca. 30 Europaletten voller Geschenke, plötzlich ab. Der Frachtmarkt war kurz vor dem kollabieren. Nur der Fakt, dass wir Weihnachtspäckchen für arme Kinder und Familien in Rumänien laden wollten und Weihnachten vor der Tür stand, verschaffte uns den nötigen Frachtraum auf einem rumänischen Lkw und alles konnte einigermaßen pünktlich über die Bühne gehen. Als wir dann 3 Tage später in Rumänien ankamen und über den kleinen Lagerraum erschraken, kam auch der Lkw pünktlich an. Jetzt waren wir froh, fast nur Familienpakete oder Lebensmittel zu haben, denn diese brauchten wir nicht noch einmal nach Größe und Geschlecht zu sortieren.
Wir hoffen, dass wir bald ein Grundstück in Rupea kaufen können, um dort die Lagerhalle aufzubauen, die bereits in Teilen da ist. Dann ist genug Platz für ein ordentliches Sortieren der Päckchen und Spenden und ein bedarfsgerechtes Verteilen vorhanden.
Gleich nach dem Entladen begannen wir mit dem Verteilen der begehrten Päckchen. Unsere beiden neuen Mitstreiter, die das erste Mal mit in Rumänien waren, wurden gefühlsmäßig ordentlich durchgeschüttelt, besonders als wir zu den Ärmsten der Armen kamen und ihre Behausungen betraten. Wir realisierten einmal wieder, das es hier nicht um materielle Werte, sondern ums Überleben ging. Es fehlte an Nahrung und Brennstoff um die Hütte über dem Gefrierpunkt zu halten. Alle anderen Widrigkeiten im harten Leben dieser armen Familien ließen uns ehrfürchtig an unser Leben denken, an den Transporter der einige Meter weiter mit laufender Standheizung stand.
Der selbstgeschweißte Ofen in der Hütte dampfte aus allen Ritzen und auf das selbstgebaute, wandlose Toilettenhäuschen wollten wir selbst im Sommer nicht gehen - unvorstellbar. Wir wurden herzlich eingeladen - überall - und wir bekamen auch meistens etwas angeboten um freundlich mit uns zu reden. Sicher, nicht alle dort in Siebenbürgen leben unter derartigen Bedingungen. Es sind aber sehr viele und wir kommen immer wieder darauf zurück, wie wichtig Schulbildung ist und die Gewissheit der Ärmsten das wir sie nicht vergessen. Mit diesem Schlüssellochblick der letzten Reise möchten wir uns für die Unterstützung unserer Projekte in Rumänien bedanken, wir möchten Sie ebenfalls bitten und auffordern, dies auch in Zukunft zu tun. Dafür wünschen wir allen Unterstützern, stellvertretend für alle Beschenkten, einen guten Start ins Jahr 2020 und besonders Gesundheit.
Der Vorstand von Europas Kinder Pirna e.V.
Michael, Danilo und Diana